Lernkultur

„Lernen“ findet sich im Schulalltag in verschiedenen Formen wieder und stellt ein zentrales Anliegen der Ziele am Heine dar. Kern aller Vermittlung von „Lernen“ bleibt der Fachunterricht, der Kompetenzen und Wissen vermittelt. Der Ganztag bietet zudem die Möglichkeit, „Lernkultur“ noch vielfältiger erlebbar zu machen.

Neben den Unterrichtsräumen ist der Ort des Lernens seit nunmehr drei Jahren das „Selbstlernzentrum (SLZ)“. Bald wird das SLZ ergänzt durch eine „Lern-Etage“, die sich im zukünftigen Anbau befinden wird. Hier sollen auf einer Ebene mehrere Lerngruppen unterrichtet werden können. Die Räume ermöglichen Phasen der Frontalorientierung und sind gleichzeitig so geplant, dass individuelles Lernen durch Raumteilungen und kleinere Lernbereiche ermöglicht wird. Wie auch im SLZ werden Fensterelemente Einblicke gewähren. Somit wird differenziertes Lernen erlebbar und sichtbar für die Lerngruppen, die dort unterrichtet werden.

Am Heine gibt es „Lernaufgaben“ statt Hausaufgaben. Lernaufgaben sollen über einen Zeitraum von etwa einer Woche gestellt werden und können somit nicht für den kommenden Schultag gelten. Lernaufgaben können sowohl das Einüben von neuen Lerninhalten bedeuten als auch das Erfüllen von Aufgaben, die Lerninhalte reflektierend anwenden. Grundsätzlich soll sich Lernen außerhalb von Schule nur auf das Lernen von Vokabeln oder die Vorbereitung von Leistungsüberprüfungen beziehen. Vor- und Nachbereitung von Unterrichtsinhalten gehören dennoch zu den Aufgaben der Schülerinnen und Schüler.

Eine Begleitung dieser Prozesse kann in den „Lernzeiten“ erfolgen. Am Heine gibt es fünf Formen der Lernzeiten. Sie sollen verstärkt individuelles Lernen ermöglichen. Es gibt zunächst die Lernzeiten, die in den Kernfachunterricht der Erprobungsstufe eingebunden sind und ihn um eine Stunde erhöhen (1). Diese Lernzeiten sind nicht für die Vermittlung von neuem Unterrichtsstoff konzipiert. In mehreren Jahrgängen gibt es die Klassenlernzeiten (2). Geleitet werden sie durch ein Mitglied des Klassenlehrer-Teams. Zunächst soll das Lernen organisiert und Lernaufgaben sollen erinnert werden. Maßgeblich hier ist der „Lernplaner“, s. u. Sollte Lernen dann noch nicht erfolgreich gelingen, kann jedes Kind eine Lernzeit als Arbeitsgemeinschaftsangebot (3) wählen. Hier finden sich Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Klassen zusammen und werden im „Lernen lernen“ angeleitet. Im späten Nachmittagsbereich können Eltern ihre Kinder für betreute Lernzeiten (4) anmelden. In der Mittagspause werden im SLZ weitere Lernzeiten (5) angeboten. Die beiden zuletzt aufgeführten Lernzeiten werden durch Lehrkräfte und das Team des Ganztags betreut.

Seit 2016 ist gerade für die Lernzeiten der „Lernplaner“ ein täglicher Begleiter für Schülerinnen und Schüler. Er ermöglicht das Notieren aller Aufgaben und wird genutzt, um eigenes Lernen zu reflektieren. Im Lernplaner finden sich zudem alle wichtigen Informationen für den Schulalltag. Er ist darüber hinaus ein alltägliches Medium der Kommunikation mit den Eltern und der Schule.

Das Heine hat seit langem die Tradition der „Lernpaten“, die Schülerinnen und Schüler dann begleiten, wenn ihre schulischen Leistungen in der Mittelstufe besorgniserregend sind.

Erst seit Sommer 2017 ist auch das Heine „Schule des gemeinsamen Lernens“. Es werden aus dem Bereich des Gemeinsamen Lernens Elemente übernommen, um das „Soziale Lernen“ am Heine auszubauen. Auch hier zeigt sich, dass die Lernkultur am Heine nicht isoliert zu verstehen ist, sondern eng verknüpft ist mit anderen Bereichen des Schulalltags. Die „Lernkultur“ lebt von den Menschen, die alltäglich das Lernen der Schülerinnen und Schüler begleiten.

Die Schülerinnen und Schüler noch mehr in diesen Prozess einzubinden und eigenes Lernen zu gestalten, ist ein Ziel der kommenden Jahre. 

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